Malta                                                                  Angelika Gutsche

Die Inseln Comino und Gozo


Malta: Blick auf Valletta

Am nördlichsten Zipfel der Insel – vorbei an Touristenstränden, Hotelanlagen und dem einzigen Campingplatz der Insel – befindet sich der Hafen Cirkewwa, von dem alle 45 Minuten eine Fähre nach Gozo ablegt. Der Staat Malta besteht aus insgesamt drei Inseln, die Hauptinsel Malta mit 246 Quadratkilometern, Gozo mit 67 Quadratkilometern und die Zwergeninsel Comino mit weniger als acht Quadratkilometern. Auf diesen insgesamt 321 Quadratkilometern tummeln sich über 410.000 Einwohner.

Malta: Abendstimmung


Als wir auf die Fähre fahren, wundern wir uns, dass kein Kassenhäuschen geöffnet hat und niemand ein Schiffsticket verlangt. Uns wird beschieden, die Fahrt nach Gozo sei frei, nur die Rückfahrt koste. Ein interessantes System.

Malta, Cirkewwa


Die fünfzehnminütige Fahrt führt an dem kleinen Comino vorbei, an dessen Küste sich ein unglaublich schöner Meeresgarten mit wundervollen Felsformationen erstreckt, die Traumbucht Blue Lagoon. Der Name Comino kommt von „Kemmuna“, auf Deutsch „Kümmel“. Neben dem Kümmelanbau war das Inselchen berühmt für einen Bewohner: Abraham Ben Samuel Abulafia  verfasste hier im 13. Jahrhundert sein visionäres, auf der jüdischen Kaaba fußendes Werk „Das Buch der Symbole“. Abulafia hielt sich für den Messias, dessen Aufgabe es sei, Judentum, Christentum und Islam wiederzuvereinigen. Heute ist Comino autofreie Zone und verfügt über ein Hotel und einen Campingplatz.

Malta,  Comino: Blue Lagoon


Nachdem wir in der kleinen Hafenstadt Mgarr von Bord gegangen sind, führt uns unser erster Weg nach Zaghra, wo sich die zwischen 3600 und 3200 v.Chr. erbauten megalithischen Gjantija-Tempel befinden. Auch auf Gozo kann man ein „Heritage Ticket“ für 12 EUR erwerben, mit dem man Zutritt zu allen Ausgrabungen und Museen hat, die unter „Gozo Heritage“ fallen.

Malta, Gozo: Gjantija-Tempel


Ein Rundweg führt um die Anlage, bestehend aus zwei Tempeln in Kleeblattform. Es handelt sich dabei um eine der ältesten freistehenden Bauwerke der Welt, an die tausend Jahre älter als die Pyramiden. Ganz in der Nähe fand man einen aus Monolithen erbauten Steinkreis, ähnlich dem von Stonehenge. Leider existieren von ihm nur noch Zeichnungen, die Steine selbst wurden von Bauern zerkleinert und verbaut.

Zaghra ist ein hübsches, verschlafenes Städtchen. Wir besuchen dort noch das Windmühlenmuseum, das nett als kleines Heimatmuseum eingerichtet wurde, bevor wir uns über Kercem und Santa Lucia auf den Weg an die Westküste machen. Die Landschaft ist der auf Malta nicht unähnlich, nur scheinen hier die großen Kathedralen für die kleinen Ortschaften noch überdimensionierter. Da es schon dunkel wird, parken wir auf einem kleinen Picknickplatz neben der Landstraße und begeben uns zur Ruhe.

Malta: Windmühle

Ankunft auf Malta
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